Umweltschutz - warum ist das eigentlich wichtig?
Worum geht's beim Thema Umweltschutz? Wie sind die Zusammenhänge? Warum soll ich mich damit beschäftigen? Und bin ich überhaupt betroffen? Fangen wir vorne an - mit einem Überblick der wichtigsten Entwicklungen und Einflussfaktoren die mehr Umweltschutz erforderlich machen:
In den letzten ist folgendes auf der Welt passiert:
Zusammenhänge: Was sollen die Zahlen?
Der Ursprung aller Umweltschutz-Herausforderungen ist die rasant steigende Weltbevölkerung gepaart mit dem ressourcenintensiven Lebenswandel der Industrieländer. In den letzten 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung fast vervierfacht. Und jeder der aktuell über 7 Milliarden Menschen hat grundsätzlich die gleichen Bedürfnisse hinsichtlich Nahrung, Bildung und Konsum.
Der weltweite Konsum ist daher mit dem stetig steigenden Wohlstand und der wachsenden Weltbevölkerung sprunghaft angestiegen. Mobiltelefone, Computer, Autos, Fahrräder, von allem wir immer mehr nachgefragt und produziert. Und die Produktion all dieser Güter geht zu Lasten der Umwelt.
Auch der Fleischkonsum steigt. Fleisch ist in weiten Teilen der Welt kein Luxusgut mehr. Immer häufiger finden sich Fisch, Huhn, Schwein, Rind und Lamm als feste Bestandteile von Mahlzeiten wieder. Meere werden hierfür leer gefischt. Massentierhaltung mit grausamen Lebensbedingungen für die Tiere ist weltweit immer häufiger anzutreffen. Tierzucht und Landwirtschaft verbrauchen zudem große Mengen von Wasser und erzeugen einen großen Teil der weltweiten Treibhausgase, was wiederum den Klimawandel befördert.
Der weltweite Energiebedarf steigt ebenfalls. Über 80% der Weltbevölkerung hat mittlerweile Zugang zu Strom - mit steigender Tendenz. Dadurch steigt der Energiebedarf, der immer noch hauptsächlich durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen gedeckt wird. Hierbei entstehen riesige Mengen CO2 die sich in der Atmosphäre sammeln.
Soweit zu den Ursachen unserer Umweltprobleme. Wie sieht es mit den Auswirkungen aus?
All die Industrien, die uns mit Nahrung, Konsumgütern und Energie versorgen, erzeugen riesige Mengen von Treibhausgasen - vor allem CO2, aber auch Methan, Lachgas und andere Gase. Diese Gase sammeln sich in der Erdatmosphäre und bilden eine Art Barriere.
Durch die hohen Gasvorkommen in der Atmosphäre kann die auf die Erde treffende Sonnenenergie nicht mehr ungehindert zurück ins Weltall reflektiert werden. Sie werden von der Atmosphäre zurückgehalten und zurück in Richtung Erde umgelenkt. Eine gigantische Energiemenge von 5 Hiroshima-Atombomben pro Sekunde wird hierdurch auf der Erde gespeichert. Das nennt man den Treibhauseffekt.
Zwar wird CO2 von Bäumen durch Photosynthese wieder aus der Atmosphäre gefiltert. Doch auch bei den Wäldern der Welt hinterlässt das Wachstum der Weltbevölkerung ihre Spuren. Große Teile des Regenwaldes werden abgeholzt um sie für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Das Ergebnis: Mehr CO2 gelangt in der Atmosphäre und der Treibhauseffekt wird weiter gefördert und noch mehr Energie wird daran gehindert zurück ins Weltall zu entweichen.
Diese auf der Erde gefangene Extra-Energie heizt die Erde langsam aber stetig auf - wie in einem Treibhaus - daher die Bezeichnung. Die Wasser- und Lufttemperaturen weltweit steigen, wodurch die Polkappen schmelzen. Das setzt wiederum CO2 frei, das in den so genannten Permafrostböden gespeichert ist. Hierdurch verstärkt sich der Treibhauseffekt weiter und die Erde heizt sich weiter auf.
Durch die Erwärmung der Weltmeere verdampfen immer größere Mengen Meerwasser, was zu immer häufigeren Unwettern und Naturkatastrophen führt. Anderenorts erzeugt die Erderwärmung Dürren, was zu Landflucht und gelegentlich sogar politische Konflikte und Flüchtlingskrisen befördert.
All das verursacht nicht nur eine Vielzahl von Problemen. Es fordert auch viele Todesopfer. Schätzungsweise 400.000 Menschen fallen jährlich den Folgen des Klimawandels zum Opfer. Zudem sterben durch all diese Veränderungen jedes Jahr ca. 50.000 Tierarten aus.
Klingt alles ziemlich bedenklich? Ist es auch. Aber das Ziel dieser Seite ist es nicht Ängste zu erzeugen oder zu verstärken sondern zum Handeln anzuregen. Die Zusammenhänge zu verstehen ist die wichtigste Grundlage für ein zielgerichtetes Handeln.
Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema Umweltschutz?
Aus Sorge: Unsere Umwelt zu schützen ist mit Abstand die wichtigste Herausforderung, der wir Menschen uns zur Zeit stellen müssen. Der Welt-Risiko-Bericht 2016 des Weltwirtschaftsforum bestätigt dies. Unser bisheriges Versagen dem Klimawandel in angemessener Weise zu begegnen und uns anzupassen ist zur Zeit das größte Risiko für Menschen, Institutionen und die Weltwirtschaft. Übrigens noch vor der Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen und der in vielen Teilen der Welt bestehenden Wasserknappheit. Umweltschutz ist keine Option es ist eine Pflicht - für jeden von uns.
Aus Demut: Wir Menschen neigen seit unserer Entstehung dazu, zu glauben, wie wären die Krönung der Schöpfung, die Überspezies, das Maß aller Dinge. Dabei übersehen wir unsere Fragilität und vor allem unsere Abhängigkeit von der Natur und unseren aktuellen Lebensbedingungen. Eine Klimaerwärmung von nur einem Grad Celsius seit der industriellen Revolution (der aktuelle Status Quo) bereitet uns größte Kopfschmerzen und birgt eine substanzielle Bedrohung. Die Lehren vieler Völker, zum Beispiel der Indianerstämme, die die Natur respektierten und ehrten, sind uns abhanden gekommen. Umweltschutz spielt in den meisten Kulturen keine Rolle. Es ist Zeit das rückgängig zu machen. Wir brauchen wieder mehr Respekt vor der Natur und dem Planeten Erde.
Aus Liebe: Wer erinnert sich nicht an magische Momente in der Natur, die Begeisterung beim Anblick eines Wals, eines Bergs oder eines 200 Jahre alten Baums? Alle Zoobesucher, Wanderer, Mountainbiker, Skifahrer, Wassersportler, Abenteuerurlauber, Outdoor-Enthusiasten, Fallschirmspringer, Kanufahrer, Cabriofahrer und die meisten anderen Menschen wissen was gemeint ist. Der Planet auf dem wir leben und dessen Bewohner und Natur bedeutet für uns Leben und Freude. Er ist über alle Maßen schützenswert.
Aus Begeisterung: Es gibt viele tolle Neuigkeiten, die Hoffnung machen. Millionen Menschen arbeiten und forschen weltweit mit Hochdruck daran neue Technologien zu entwickeln, die dem Klimawandel Einhalt gebieten. Es entstehen neue Methoden der Energiegewinnung, Elektroautos, Mitfahrzentralen, neue Methoden der Agrarwirtschaft und vieles mehr. Wir stehen vor einer Revolution die viele Bereiche unseres Lebens betrifft und betreffen wird.
Aus Vorfreude: Großartige Entwicklungen bahnen sich ihren Weg in unseren Alltag. Unsere Enkelkinder werden uns verwundert ansehen, wenn wir berichten, dass es 2016 noch ein Gesundheitsrisiko war an einer Hauptstrasse zu wohnen. Und das wir Erdöl verwendet haben um Autos anzutreiben. Das wir Strom mit Kohlekraftwerken gewonnen haben, wozu wir ganze Landstriche umgegraben haben. Vor uns liegt eine sauberere, schönere und gesündere Welt. Wir werden unseren Enkelkindern eine bessere Welt hinterlassen als wir sie geerbt haben. Daran teilzuhaben, diese Entwicklung mitzugestalten ist ziemlich aufregend.